T-online: Ein Blick auf die Entwicklung und Bedeutung des deutschen Nachrichtenportals
T-online ist eines der bekanntesten Nachrichtenportale Deutschlands und hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Ursprünglich als Dienst der Deutschen Telekom gestartet, hat sich.de zu einer eigenständigen Plattform entwickelt, die täglich Millionen von Nutzern mit aktuellen Informationen versorgt.
Die Anfänge: Von BTX zu T-Online
Die Wurzeln von T-online reichen zurück bis ins Jahr 1980, als die Deutsche Bundespost den Bildschirmtext-Dienst (BTX) einführte. Dieser Dienst ermöglichte es Nutzern, über spezielle Terminals Informationen abzurufen und Nachrichten zu versenden. Mit dem Aufkommen des Internets wurde BTX 1995 in umbenannt und als Internetdienstleister der Deutschen Telekom positioniert. Im selben Jahr wurde die Plattform T-online ins Leben gerufen, die als Portal für Internet- und E-Mail-Dienste diente. Neben aggregierten Nachrichten bot exklusive Inhalte, wie beispielsweise den weltweit ersten Live-Video-Chat mit einem Astronauten im Weltall.
Expansion und Börsengang
Mit dem rasanten Wachstum des Internets in den späten 1990er Jahren expandierte T-online schnell. Am 1. Januar 2000 wurde die International AG gegründet und in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Der Börsengang folgte am 17. April 2000, wobei die Aktie mit einem Emissionspreis von 27 Euro startete und 20-fach überzeichnet war. Mitte Juni 2000 wurde die Aktie in den Nemax-50-Index des Neuen Markts aufgenommen.
In den frühen 2000er Jahren war T-online mit 12,2 Millionen Kunden der führende Internetanbieter Europas, wobei allein zehn Millionen Kunden aus Deutschland stammten. Neben Deutschland war auch in Frankreich (unter dem Namen Club Internet), Spanien (Ya.com) und Portugal (Terravista) aktiv.
Reintegration in die Deutsche Telekom und Verkauf an Ströer
Ende 2006 wurde T-online vollständig in den Mutterkonzern Deutsche Telekom reintegriert. Im November 2015 verkaufte die Deutsche Telekom den Domain-Namen sowie den Vermarkter Interactive Media an das Vermarktungsunternehmen Ströer. Der Kaufpreis betrug rund 300 Millionen Euro, und die Deutsche Telekom erhielt im Gegenzug einen Anteil von 11,6 Prozent an Ströer.
Für Kunden der Deutschen Telekom blieben E-Mail-Dienste sowie Medien- und Kundencenter weiterhin über T-online erreichbar. Seit Anfang 2024 wird für Mobilgeräte jedoch nur noch auf die Telekom-Mail-App verwiesen.
Neuausrichtung und redaktionelle Unabhängigkeit
Nach der Übernahme durch Ströer begann T-online, sich stärker als unabhängiges Nachrichtenportal zu positionieren. 2017 wurde in Berlin eine neue Zentralredaktion unter der Leitung von Chefredakteur Florian Harms aufgebaut, der zuvor Chefredakteur von Spiegel war.
Im März 2019 erhielt das Portal ein neues Logo, das erstmals ohne das typische Telekom-“T” auskam. Das Magenta der Telekom blieb jedoch im Punkt des Logos erhalten, um an die 24-jährige Geschichte der Marke zu erinnern. Im August 2020 wurde das Logo erneut überarbeitet und der Schriftzug von ” zu .” verkürzt. Seit 2022 trägt das Portal den Untertitel “Nachrichten für Deutschland”.
Aktuelle Bedeutung und Reichweite
Heute ist T-online eine der meistbesuchten Nachrichtenwebsites in Deutschland. Das Portal erreicht über 179 Millionen Besuche pro Monat von 29 Millionen eindeutigen Besuchern. Die Redaktion in Berlin liefert täglich aktuelle Nachrichten aus Politik, Wirtschaft, Sport, Unterhaltung und weiteren Bereichen.
Neben der Präsenz nutzt Ströer die Synergien, um T-online Inhalte über ein Netzwerk von öffentlichen Bildschirmen in Einkaufszentren sowie in Bahn- und U-Bahn-Stationen zu verbreiten.
Fazit
T-online hat sich von einem einfachen Dienst der Deutschen Telekom zu einem der führenden Nachrichtenportale Deutschlands entwickelt. Mit einer unabhängigen Redaktion und einer breiten Palette an Inhalten spielt eine wichtige Rolle in der deutschen Medienlandschaft und informiert täglich Millionen von Menschen.
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